Strom im Wohnmobil – Batterie + Wechselrichter


Strom- einer der wichtigen Dinge im Wohnmobil. Nicht nicht nur zum Starten des Motors und für die Bordinstrumente sondern auch für den Aufbau.

Um sich mit Strom zu Versorgen gibt es 2 möglichkeiten:

1) über den 220V Außenstrom vom Netz, dann muss man alles auf 220V Umstellen oder einen 12V Gleichstromwandler nutzen – Nachteil ist da man absolut nicht Autark ist!

2) Batterien. Damit ist man Autark ( je nach Batteriegröße und Strombedarf )

Und gerade auf das Thema Batterie will ich hier eingehen, fangen wir vorne an. Welche Batterie-Typen gibt es? Im groben 3 Arten

Bleiakkus auch Nassbatterie genannt oder auch Startbatterie  -hier ist die Säure in flüssiger Form enthalten

Vorteile: günstig, gibt es bei Ausfall fast überall, Nachteile: Pflegedürftig, Empfindlich, Kippempfindlich – Auslaufgefahr der Säure

Gelakkumulator, auch Gelakku,hier ist die Säure durch Kieselsäure gebunden ( Gelartig )

Vorteile: Lange Haltbar, brauchen kaum Pflege, können auch mal Tiefenentladen werden, Nachteile: Sehr teuer, nicht für kurzzeitig hohe Ströme geeignet – Schlecht bei großen Wechselrichter

AGM-Akkus, auch Vließbatterie genannt, hier ist die Säure in einem Fließ gebunden

Vorteile: gute Mittelwerte was Stromabnahme und Haltbarkeit betrifft, relativ unempfindlich, mittlere Lebensdauer, Nachteile: Etwas teurer, sollte nicht tiefenendladen werden

Es gibt auch noch weitere Typen wie Panzerplattenakkus ( dickere Bleielemente – sehr unempfindlich ), Solarbatterien,  usw. aber das würde den Rahmen Sprengen. Genauso weitere Infos zu Aufbau oder Funktionsweise.

Welchen Typ brauche ich? Je nach Anwendung! Will man sich um nicht viel kümmern, auch mal einen Wechselrichter betreiben und das ganze mit Solar verbinden rate ich zu AGM-Akkus, wer nur Licht braucht, mal nen Laptop betreiben will und nur kurze Zeit Autark stehen will dem reichen Bleiakkus ( mit entsprechender Solaranlage sind auch Längere Autarkzeiten möglich! ). Möchte man aber bei normalen Verbrauch lange Autark sein, und sich absolut keine Sorgen machen möchte über die Batterien der sollte sich Gelakkus zulegen.

Welche Kapazität brauche ich? Das muss sich selber jeder ausrechnen, Verbrauch + Zeiten in denen man unabhängig sein möchten, eventuelle Solaranlage muss mit eingerechnet werden ( im Winter liefert diese weniger! ), im Schnitt reichen 100 – 150 Ah.

Wir haben den Laptop oft an ( viel Abends ) dazu LED-Beleuchtung, großen Wechselrichter und dazu 370 Wp Solar auf MPPT Basis, deshalb haben wir uns für AGM-Akkus entschieden. Geldbeutel und Berechnung sowie Gewicht erlaubte uns 270Ah. damit kommen wir 2 – 3 Tage ohne Sonne und den ganzen Sommer mit Solar hin, sind also vom Strom im Sommer unabhängig, im Winter müssen wir alle 4 – 5 Tage einen Tag ans Stromnetz oder müssen einige Stunden fahren ( Ladung über die Lichtmaschine ). Dieses dient als Beispiel für die eigene Berechnung, deshalb die genaue Auflistung.

So nun haben wir Theoretisch Strom im Auto, aber manches mal reichen 12V nicht aus, also ran an die Wechselrichter / Inverter.

Dieser macht aus den 12V ( bei voller Batterie sind 13 – 14V eher der Fall ) die benötigen 220V, aber auch da haben wir drei Grundarten

Sinus Wechselrichter

Trapez-Wechselrichter

und welche mit modifizierter Sinuskurve

Der bekannte Strom aus der Steckdose fließt in der sogenannten Sinuskurve, und das bildet der Sinuswechselrichter nach. Wechselrichter mit modifiziertem Sinusausgang bilden diese Sinuskurve in Form von Stufen nach,  je besser der Wechselrichter um so besser funktionieren Empfindliche Geräte.

Und daher ist die frage was will man Betreiben, nur mal den Laptop? Dann greift zu sogenannten DC-DC Wandler, der macht aus den 12V direkt die benötigte Spannung für den Lappi ohne Umweg über die 220V ( Stromsparend! ), der Fachhandel hat da genug Auswahl je nach Gerät. Für alles andere muss man erstmal nachsehen wieviel Watt haben die Geräte und dann bedenken ( und gegebenenfalls mal Messen ) wie hoch der Anlaufstrom ist – dieser kann bis zu dem 5 fachen betragen! Deshalb gilt lieber zuviel Kapazität als zu wenig.

Ist das geklärt dann geht es um die Art – Spielt Geld keine Rolle greift zu einem Sinus Wechselrichter, das ist bei einem guten Gerät wie Strom aus der Steckdose und außer das große Wattzahlen schnell mal die Batterie leeren braucht man sich keine Sorgen machen, für mal schnell einen Laptop betreiben, oder auch kleiner einfache Haushaltsgeräte reicht der Trapez, ist aber weniger zu Empfehlen.

Wir haben einen 2000 Watt, modifizierten von Voltcraft, bis auf bei den meisten Kaffeepadmaschinen ( mit Ausnahme der „Inventum HK2“ die geht wunderbar an fast allen Invertern ) funktioniert das immer, im Wohnmobil habe ich noch nichts gefunden was nicht geht – Ladegerät vom Akkuschrauber, Flex, allgemein Ladegeräte ( Kammera, Rasierer,.. ), usw. ging alles. Zu bedenken ist auch das Wechselrichter auch bei Nichtgebrauch Strom verbrauchen, deshalb immer Ausschalten wenn der nicht benötigt wird. Der von Voltcraft hat da zB. den Vorteil das man als „Remouteschaltung“ einen einfachen 12V Schalter anschließen kann und diesen in Griffnähe anbauen und den Wechselrichter in der nähe der Batterie von außen nicht sichtbar.

Über die benötigen Kabel lasse ich mich ein anderes mal aus.

Fragen werden gerne beantwortet!

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3 Gedanken zu „Strom im Wohnmobil – Batterie + Wechselrichter

  1. Sabine Goll

    Ich hätte da eine Frage. Ich bin absoluter WW-Anfänger, mein Partner ist erst kürzlich in den Besitz eines WWs gekommen, der über eine Solaranlage verfügt. Beim reinigen des WWs ist uns aufgefallen, dass die angeschlossene 12V-Batterie gast und fast keine Säure mehr vorhanden war. Meine Frage ist nun, kann die Batterie überladen werden durch die Solaranlage? Und bleibt die Solaranlage dauerhaft angeklemmt, auch wenn kein Strom benötigt wird? Hilft uns möglicherweise ein Solarladeregler? Vlt. sind meine Fragen total blöd….aber ich will eben auch nicht blöd bleiben 🙂

    Danke schon mal für eine Antwort….
    LG Sabine

    • Hallo,
      Das die Batterie gast ist nicht ungefährlich, diese auf jeden Fall abklemmen.
      Eventuell ist der Regler Defekt, das kann ich aber von hier leider nicht sagen. Von wo sind sie denn, eventuell passt es ja das ich vorbeikomme und mir das ganze mal ansehe. Wenn der Regler in Ordnung ist kann dieser das ganze Jahr angeschlossen bleiben und sorgt dafür das die Batterie immer genug Strom hat ( Erhaltungsladung! ), ich würde pauschal sagen das die Batterie und der Regler ausgetauscht werden müssten, ob’s am Regler ist müsste man durch messen der Spannungen mal ausmessen.
      Gruß
      Olli

  2. Bernd

    Nach einem unbrauchbar gewordenen Ladegerät, zum Glück nur die elektr.Zahnbürste 🙂 durch einen billigen Trapez-Wechselrichter sind wir auf das Thema Wechselrichter Trapez-Sinus erst aufmerksam geworden und wollen nun evtl. gleich richtig aufrüsten für mal kurz einen Kaffee kochen oder einen kleinen Brötchengrill.
    Leider finde ich keine Tips, wie weit man es „treiben“ darf, um die Batterie nicht durch zu starke Belastung zu schädigen. Dabei meine ich NICHT die Last, welche die Batterie leer saugt. Die relativ klaren Rechnungen dazu leuchten mir ein.
    Wir haben eine 120Ah AGM Zusatzbatterie im Fahrzeug und durch 300W Solar auf dem Dach recht schnelle Nachladezeiten.
    Kann bei dieser Konstellation ein 1000W Sinuswechselrichter theoretisch kurzzeitig mit z.B. 800W betrieben werden, ohne dass die Batterie Schaden nimmt? Oder sollten es für solche Lasten besser zwei kleinere Batterien sein, um die Belastung auf mehr Zellen zu verteilen?
    Gruß
    Bernd

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